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Familie

Finanzielle Leistungen

Familien mit Kindern sind ein zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft und sichern deren Zukunftsfähigkeit. Deshalb fördert der Staat Familien mit Kindern auch in finanzieller Hinsicht.

Familien mit Kindern leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Es ist die Aufgabe der Familienpolitik, die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen für die Familiengründung zu schaffen. Denn die Familiengründung hat erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Eltern: 

  • Der Lebensunterhalt der neuen Familienmitglieder muss aufgebracht und gesichert werden und es müssen tragfähige und verlässliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Kinder geschaffen werden.
  • Außerdem schränkt die Betreuung eines Kindes den Umfang der Erwerbstätigkeit für mindestens einen Elternteil ein. Dies führt zu einem niedrigeren Familieneinkommen.

Um diese finanziellen Belastungen auszugleichen, stellt der Staat ein ganzes Bündel an finanziellen Hilfen für Familien bereit. Sie sind auch Anerkennung für die Leistung, die Familien für die Gesellschaft erbringen.

Überblick über die einzelnen Leistungen

Wichtige familienpolitische Leistungen sind z.B.: 

Auf dem Familienportal.NRW finden Familien einen vollständigen Überblick über die Leistungen, die ihnen zustehen und viele weitere Informationen rund um das Familienleben.

Elternstart NRW

Das Familienbildungsangebot für die Eltern der ganz Kleinen

Ein Kind und besonders ein Säugling benötigt viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Die Eltern stehen in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes vor neuen Aufgaben und haben viele Fragen. Das von der Landesregierung finanzierte Angebot bietet einen Rahmen für Austausch, Zuspruch, Rat und nützliche Informationen.

"Elternstart NRW" ist ein gebührenfreies Familienbildungsangebot für Mütter und Väter in Nordrhein-Westfalen mit einem Kind im ersten Lebensjahr. Sie können einzeln oder gemeinsam an einem Angebot teilnehmen. 

Das pädagogische Konzept von "Elternstart NRW" ist gemeinsam mit den Trägern der Familienbildung erarbeitet worden. 

Ziel von "Elternstart NRW" ist nicht das Lernen nach einem festen Lehrplan. Die Kursleiterinnen und Kursleiter greifen vielmehr die Fragen auf, die die Mütter und Väter mitbringen. Themen sind zum Beispiel die frühkindliche Entwicklung, die Eltern-Kind-Beziehung und der Umgang mit neuen und auch herausfordernden Familiensituationen. Mütter und Väter tauschen sich untereinander aus und eine pädagogische Fachkraft moderiert Gespräche über den Alltag und den Umgang mit einem Säugling.

"Elternstart NRW" wird als klassischer Kurs mit festen Zeiten und als offener Treff angeboten. Ein Kurs umfasst fünf Termine mit einer Dauer von jeweils 90 Minuten. Der offene Treff umfasst mindestens 60 Minuten pro Termin und kann ohne Einschränkung von den Eltern genutzt werden, solang das Kind sich im ersten Lebensjahr befindet. 

Was bringt "Elternstart NRW"?

Mit "Elternstart NRW" können Mütter und Väter

  • die "Sprache" des Säuglings besser verstehen,
  • die Entwicklung ihres Kindes im ersten Jahr bewusster erleben,
  • sich mit anderen Eltern austauschen.

 
Durch "Elternstart NRW" bekommen Mütter und Väter

  • Anregungen und Tipps für den Familienalltag mit einem Baby,
  • mehr Sicherheit in ihrer Elternrolle,
  • einen Zugang zu weiteren Angeboten der Familienbildung,
  • Informationen über andere Unterstützungsleistungen für Kinder und Familien.

Wer kann an "Elternstart NRW" teilnehmen?

  • Teilnehmen können Mütter und Väter aus Nordrhein-Westfalen mit einem Kind im ersten Lebensjahr.
  • Beide Elternteile können gemeinsam an einem "Elternstart NRW"-Angebot teilnehmen.
  • Die gebührenfreie Teilnahme ist erneut bei jedem weiteren neugeborenen Kind möglich.
  • Das Angebot gilt auch für Adoptiv- und Pflegeeltern.

Wo können Eltern sich anmelden?

Anmeldungen zu "Elternstart NRW" nehmen die anerkannten Einrichtungen der Familienbildung entgegen. Alle Adressen finden Sie auf der Website von Familienbildung in NRW.

Familienbildung

Familienbildungsstätten unterstützen Mütter und Väter

Eltern möchten, dass sich ihre Kinder gut entwickeln. Dabei ist es nicht immer leicht, Erziehung, Familienalltag und auch Beruf unter einen Hut zu bringen. Unterstützung bekommen Mütter und Väter in den Familienbildungsstätten in Nordrhein-Westfalen.

Dass das Familienleben gelingt und die Kinder gut aufwachsen, ist der Wunsch aller Eltern. Die meisten Mütter und Väter sehen sich selbst in einer großen Verantwortung und sie stehen vor vielen Herausforderungen. Die elementaren Bedürfnisse eines Neugeborenen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Einflüsse der Medien auf die Kindheit sind nur einige Beispiele dafür, warum sich viele Eltern Unterstützung wünschen.

Die 115 vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Familienbildungsstätten bieten diese Unterstützung mitunter an mehreren Standorten an. In ihren Kursen geht es ganz praktisch um den Alltag und die Erziehung in der Familie. In der Familienbildung arbeiten alle auf Augenhöhe: die Kursleitungen, die die konkreten Fragen und Erfahrungen der Teilnehmerinnen aufgreifen, und die Mütter und Väter, die den Austausch untereinander schätzen.

Das Angebot Elternstart NRW ist für die Eltern gebührenfrei, für die meisten anderen Kurse fallen Gebühren an. Gebührenermäßigungen sind in vielen Fällen möglich, nähere Informationen haben die örtlichen Familienbildungsstätten.

Familienbildung vor Ort

Familienbildungsstätten gibt es in Trägerschaft der katholischen und evangelischen Kirche, der Wohlfahrtsverbände und Kommunen. Alle Einrichtungen stehen auf der Internetseite der nordrhein-westfälischen Landesarbeitsgemeinschaften der Familienbildung www.familienbildung-in-nrw.de unter dem Menüpunkt "Vor Ort". Auch Bildungsträger der allgemeinen Weiterbildung wie Volkshochschulen und andere Einrichtungen der Erwachsenenbildung machen Angebote zur Familienbildung.

Schwangerschaftsberatung

Beratung in der Schwangerschaft und Unterstützung bei Konflikten

In allen Fragen rund um eine Schwangerschaft gibt es kostenlose und vertrauliche Beratung. Im Konfliktfall gehören dazu auch die Schwangerschaftskonfliktberatung und der Beratungsschein.  Die Covid-19-Pandemie hat dazu geführt, dass die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen in NRW im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen Beratungsangebote auch telefonisch oder digital anbieten.

In über 200 Schwangerschaftsberatungsstellen bekommt jede Frau (und jeder Mann) Rat und Unterstützung zu allen Fragen rund um Familienplanung, Schwangerschaft und Geburt. Dazu gehören unter anderem Informationen über soziale Hilfen für Schwangere und Familien sowie bei Bedarf die Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung und einer Kinderbetreuung. Auch unbürokratische finanzielle Hilfen der Bundesstiftung Mutter und Kind können vermittelt werden. Ein Faltblatt über die Bundesstiftung Mutter und Kind können Sie beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bestellen oder auf dieser Seite downloaden.
Wenn eine Frau einen Abbruch der Schwangerschaft in Erwägung zieht, erhält sie in den staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen eine ergebnisoffene Beratung und Beratungsbescheinigung.
Alle Beratungen sind vertraulich und die Frau kann auf Wunsch anonym bleiben. Die Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website www.familienplanung.de über die Suche der Postleitzahl oder über den Ortsnamen.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist in der Regel keine Leistung der Krankenkasse. Wenn Frauen nach ihrem Einkommen und Vermögen dazu in der Lage sind, müssen sie die Kosten des Schwangerschaftsabbruchs selbst tragen. Das Land kann die Kosten des Abbruchs jedoch übernehmen, wenn die Frau dadurch unzumutbar belastet würde. Dazu muss ein Antrag bei der Krankenversicherung gestellt werden. Nähere Informationen erhalten Sie im Merkblatt "Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen in besonderen Fällen" im Download auf dieser Seite.

Vertrauliche Geburt

Für Frauen, die ihre Schwangerschaft geheim halten müssen, gibt es das Angebot der vertraulichen Geburt. Sie können anonym bleiben und in einem Krankenhaus entbinden. Weitere Informationen gibt es unter www.geburt-vertraulich.de bei der gebührenfreien Hotline 0800 40 40 020 und in allen Schwangerschaftsberatungsstellen.

Präventive Angebote

Die Beratungsstellen bieten für Schulklassen und Jugendgruppen Sexualaufklärung mit Information über Empfängnisverhütung und den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten an. Bei der sexuellen Bildung geht es auch um sexuelle Vielfalt, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität.

Familienberatung

Das Familienministerium fördert das gebührenfreie Angebot

Viele Familien erleben Krisensituationen, in denen sie Hilfe brauchen. In NRW können sie sich vertrauensvoll an eine der rund 300 landesgeförderten Familienberatungsstellen wenden.

Unsicherheit und Überforderung bei der Kindererziehung und beim familiären Zusammenleben sind eine große Herausforderung. Das gilt besonders für alleinerziehende Eltern und für Familien, die sich gerade in einer Trennungsphase befinden oder eine solche erst kürzlich durchgemacht haben.  In Nordrhein-Westfalen stehen Kindern, Jugendlichen, Heranwachsenden und ihren Eltern kostenlos und vertraulich rund 300 Familienberatungsstellen zur Verfügung. Sie werden vom Ministerium unter den Voraussetzungen des § 29 HHG und der Grundsätze der Förderung der Familienberatung in Nordrhein-Westfalen gefördert.

Beratungsangebot im Internet

Sie können die Familienberatungsstellen im Internet finden oder die Adressen bei Ihrem Jugendamt erfragen. Hilfreich bei der Suche sind die folgenden beiden Internetseiten:


Das Familienministerium fördert auch professionelle Beratung im Internet: Zwei hilfreiche Websites sind www.bke-elternberatung.de und www.bke-jugendberatung.de. Außerdem bieten inzwischen die meisten Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen eine Onlineberatung an. Unter den externen Links zum Thema finden Sie die Empfehlungen für Webadressen in kirchlicher und nicht kirchlicher Trägerschaft.

Beratung und Bildung

Familien finden Unterstützung im Alltag

Familienberatung und Familienbildung können Eltern dabei unterstützen, die Herausforderungen des Familienalltags zu meistern. Das Ministerium informiert Sie über Angebote im Land Nordrhein-Westfalen.

Viele Familien möchten besser verstehen, wie sich ihre Kinder entwickeln, wie sie sie fördern können und wie sie zum Beispiel mit Geschwisterrivalitäten oder Entwicklungsstörungen umgehen sollen. Auch Konflikte untereinander oder Probleme mit Sorge- und Umgangsregelungen lassen die Eltern nach Hilfe und Beratung suchen. Hier können Familienbildung und Familienberatung den Eltern wertvolle Unterstützung geben, sei es durch Elternschulen, Gesprächskreise für Eltern, zum Beispiel nach einer Trennung und Scheidung, oder Einzelberatung. Die Familienbildungsstätten und Familienberatungsstellen kooperieren auch mit Kindertageseinrichtungen und anderen familienbezogenen Diensten. Auf den Seiten Familienberatung, Familienbildung sowie auf den unten angeführten Internetseiten finden Sie Informationen sowie Hinweise, wer Ihnen bei Fragen und Problemen weiterhilft.

In allen Fragen rund um eine Schwangerschaft gibt es kostenlose und vertrauliche Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung.

Aktive Vaterschaft

Das Familienministerium unterstützt die aktive Vaterschaft

Viele Väter möchten sich aktiv an der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder beteiligen und mehr Zeit mit der Familie verbringen. Ziel des Familienministeriums ist es, Männer für eine aktive Vaterschaft zu gewinnen und sie darin zu unterstützen.

Die Förderung von Vätern in Erziehung, Arbeitswelt, sozialem Engagement, Gesundheit und Bildung ist eine unverzichtbare Voraussetzung für geschlechtergerechte Verhältnisse in unserer Gesellschaft. Daher unterstützt das Familienministerium NRW Väter, die sich aktiv an der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder beteiligen möchten, mit folgenden Angeboten:
 

Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit NRW

In der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Väterarbeit in Nordrhein-Westfalen sind zahlreiche Initiativen und Projekte aus der Väterarbeit zusammengeschlossen. Sie wurde am 8. Januar 2016 von 35 Männern und Frauen aus 22 verschiedenen Organisationen gegründet. Zu den Zielen der LAGV gehört es unter anderem, Männer dabei zu unterstützen, ihre Rolle als fürsorgliche Väter wahrzunehmen und als positive Vorbilder und verlässliche Bezugspersonen für Jungen und Mädchen zur Verfügung zu stehen. Sie tritt für einen nachhaltigen Ausgleich der Interessen von Arbeit und Privatleben ein. Das Familienministerium fördert die LAG Väterarbeit aktuell im Rahmen einer Projektförderung.

Weitere Informationen: LAG Väterarbeit NRW.

Informationen, praktische Tipps und Angebote für Väter in Nordrhein-Westfalen

Was versteht man unter aktiver Vaterschaft und was kann ich tun, um aktiver Vater zu sein? Wie schaffe ich es, Familien- und Erwerbsarbeit zu vereinbaren und partnerschaftlich aufzuteilen? Antworten auf diese Fragen und vieles mehr bietet das Familienportal.NRW.

Unter Aktive Vaterschaft finden Sie auf dem Familienportal.NRW zahlreiche Informationen, praktische Tipps und Angebote rund um das Thema Vaterschaft.
 

Regenbogenfamilien

Die Landesregierung fördert die Akzeptanz und Gleichstellung von Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern

Als Regenbogenfamilien definieren sich Familien, in welchen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bisexuell oder transsexuell versteht.
Die Kinder können aus vorangegangenen heterosexuellen Beziehungen stammen oder in eine lesbische oder schwule Beziehung hineingeboren, adoptiert oder als Pflegekinder aufgenommen worden sein. Bei Familien, in denen transsexuelle Eltern beteiligt sind, kann deren Coming-out ebenfalls vor oder nach der Familiengründung liegen.

Die Bezeichnung „Regenbogenfamilien“ bezieht sich auf das internationale schwul-lesbische Symbol der Regenbogenfahne, die auch in vielen Kulturen weltweit als Zeichen der Toleranz, Vielfältigkeit und Hoffnung gilt.

In der Broschüre Regenbogenfamilie werden und sein (PDF, 5,36 MB), 2012 herausgegeben von der LAG Lesben in NRW e.V., finden Sie viele nützliche rechtliche Informationen.

Weitere Informationen zum NRW-Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie finden Sie auf der Website www.andersundgleich-nrw.de.