Gleichstellung von Frauen und Männern
Frauen und Männern ist in allen Lebensbereichen ein hohes Maß an Wahlfreiheit für die eigene Lebensgestaltung zu ermöglichen.
Die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist in der Bundesrepublik Deutschland und in Nordrhein-Westfalen lange erreicht. Jedoch: In der Praxis zeigt sich, dass Frauen in manchen Lebensbereichen vielfach immer noch gegenüber Männern benachteiligt sind.
Das Ziel der nordrhein-westfälischen Gleichstellungspolitik ist es, dafür Sorge zu tragen, dass Rahmenbedingungen hin zu einer partnerschaftlichen Lebensgestaltung weiter verbessert werden. Es gehört unverändert zu den gesellschaftspolitischen Herausforderungen, Rollenbilder, zum Beispiel in der Ausbildungs- und Studienwahl von Mädchen und Jungen, aufzubrechen. In zahlreichen Bereichen von Politik, Gesellschaft und Arbeitsleben sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Gleichzeitig sind Männer - vielfach entgegen ihren Wünschen - zu wenig in der Familienarbeit und Kindererziehung präsent und seltener in sozialen Berufen anzutreffen.
Für eine partnerschaftliche Lebensgestaltung von Frauen und Männern ist es daher wichtig, dass sich diese verstärkt in Bereiche einbringen (können), die bisher überwiegend von dem anderen Geschlecht gewählt wurden.
Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat am 8.3.2021 erstmals den „Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht. Im Jahr 2024 wurde der Gleichstellungsatlas überarbeitet und liegt seit dem 9.9.2024 mit neuem Design sowie kleinen Korrekturen und Klarstellungen vor. Inhaltlich bleibt der Gleichstellungsatlas identisch und bildet nach wie vor den Stand der Information, Dokumentation und Evaluation der Fassung von 2021 ab.
Für 52 Indikatoren aus den Bereichen Partizipation, Qualifikation, Erwerbsbeteiligung, Gleichstellung im öffentlichen Dienst und Lebenssituation wurden kommunale und landesweite Daten aufbereitet. Die Daten basieren auf amtlichen Statistiken oder – für den öffentlichen Dienst – auf eigenen Erhebungen. Der Atlas ermöglicht den 54 kreisfreien Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen eine rasche Standortbestimmung in Sachen Gleichstellung. Mit aussagekräftigen Darstellungen erhalten alle gleichstellungspolitisch Interessierten eine schnelle und leicht zugängliche Übersicht, die Handlungsbedarfe sichtbar macht und Argumentationshilfe sein kann. Das Kapitel „Gleichstellung im öffentlichen Dienst“ bezieht sich auf den Bereich der unmittelbaren Landesverwaltung. Es ersetzt zugleich den Bericht zur Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes in dessen vorheriger Form. Diese Berichterstattung wird so auch einem größeren Publikum erschlossen, ist leichter lesbar und damit besser zu nutzen. Für einzelne Indikatoren liegen keine Daten auf kommunaler Ebene vor, beispielsweise für die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern. Aufgrund seiner gleichstellungspolitischen Bedeutung wurde dieser Indikator dennoch in den Atlas aufgenommen, allerdings ausschließlich mit landesweiten Werten.
Der Gleichstellungsatlas gibt wichtige Impulse zur Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen und stößt neue Entwicklungen an. Deshalb arbeitet die Landesregierung derzeit an einer neuen, noch umfassenderen Ausgabe des Gleichstellungsatlas mit aktualisierten Datenständen.
BE THE CHANGE. FRAUEN FÜR DEMOKRATIE
Es ist ein politisches Ziel der Landesregierung, die Repräsentanz von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen zu erhöhen – insbesondere im Bereich der Politik.
Den Handlungsbedarf erkennt man nicht nur, wenn man sich den Frauenanteil im Landtag ansieht, der etwa einem Drittel entspricht (35,4 %). Auch auf der kommunalen Ebene, dem Ort, an dem viele Entscheidungen getroffen werden, die für den Alltag der Bürger*innen von unmittelbarer Bedeutung sind, sind Frauen in den Räten und Gremien der Kommunen - gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil - unterrepräsentiert.
Wir fördern und unterstützen daher seit Mai 2024 das Projekt „Be the Change. Frauen für Demokratie“, das sich zum Ziel gesetzt hat, für einen breiten Kreis von Kommunen in NRW niedrigschwellige Angebote zur Förderung von Frauen im kommunalpolitischen Raum zu entwickeln. In Workshops, mit konkreten Informationen und Good-Practice-Beispielen sollen wirksame Maßnahmen zur Erhöhung der Repräsentanz von Frauen vermittelt werden.
Die Projektseite befindet sich zurzeit im Aufbau. Erste Informationen entnehmen Sie bitte der Instagram-Präsenz des Projektes.
MISCH DICH EIN! MACH POLITIK VOR ORT!
Mit „Misch Dich ein – Mach Politik vor Ort“ fördert die Landesregierung seit Mai 2023 ein Projekt, mit dem politisch interessierten und engagierten Student*innen kommunalpolitische Strukturen gezielt nähergebracht, Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt und sie für ein politisches Engagement auf kommunaler Ebene motiviert bzw. bestärkt werden sollen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des Projekts "Misch dich ein – mach Politik vor Ort!":
FRAUENORTE NRW
Die Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen ist geprägt von starken und mutigen Frauen, die Großes bewirkt und wegweisende Leistungen erbracht haben. Viele sind im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Frauen sind somit in der Geschichtsschreibung unseres Landes nur selten im Blick.
Wir möchten Frauengeschichte und die Orte, an denen sie gewirkt haben, in ganz Nordrhein-Westfalen sichtbar machen.
Das Projekt FrauenOrte NRW des Frauenrats NRW macht historische Frauenpersönlichkeiten durch Informationstafeln in ganz Nordrhein-Westfalen sichtbar. Bis Ende 2025 sollen landesweit 52 FrauenOrte eröffnet werden. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage des Projekts FrauenOrte: https://www.frauenorte-nrw.de/
SPOTLIGHT – ANTIFEMINISMUS ERKENNEN UND BEGEGNEN
Mit Diffamierungen und Hate Speech werden Frauen zunehmend an der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe und an der Ausübung ihrer Rechte gehindert. Diesem Phänomen des Antifeminismus tritt das MKJFGFI durch die Förderung des Qualifizierungs- und Beratungsprojekts „Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen“ gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung NRW entgegen. Ziel des Projekts ist es, Multiplikatorinnen im Bereich der Gleichstellungs- und Familienpolitik zu vermitteln, wie sie mit antifeministischen Vorfällen umgehen können.
Nähere Informationen finden Sie auf der Seite des Projekts „Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen“: https://www.wuppertaler-initiative.de/spotlight
Mädchenkalender Kalendrina
„Hör auf Dein Herz!“ lautet das Motto der neuen Kalendrina für das Jahr 2024. Dem Kalender von Mädchen für Mädchen - mit und ohne Behinderung. Herausgegeben vom Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) und der Sportjugend im Landessportbund NRW, gefördert vom Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Taschenkalender „Kalendrina“ kann hier bestellt werden:
- Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW e.V., Friedrich-Alfred-Allee 25, 47055 Duisburg
- Über das Bestellformular des Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW e.V.
Die Bestellung und der Versand sind kostenfrei.
Broschüre Salafismus
Die Broschüre "Radikalisierung als Weg zur Emanzipation? Weshalb Frauen und Mädchen sich dem extremistischen Salafismus zuwenden und wie Prävention gelingen kann" richtet sich insbesondere an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren z. B. aus den Bereichen Schule, Kinder- und Jugendarbeit; speziell Mädchenarbeit. Sie informiert über das Phänomen des extremistischen, gewaltbereiten Salafismus, die Rolle von Frauen im Salafismus und zeigt konkrete Präventions- und Handlungsmöglichkeiten auf. Auch enthält sie praktische Beispiele aus der Fallarbeit.
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