
Fünf Jahre Männerhilfetelefon: Immer mehr Betroffene und Personen aus dem sozialen Umfeld nutzen das Beratungsangebot
Auch Männer erleben Gewalt – auf der Straße, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum oder in Partnerschaften. Deshalb wurde das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ am 22. April 2020 in Nordrhein-Westfalen und Bayern ins Leben gerufen. Seitdem wird das Beratungsangebot nicht nur von Betroffenen, sondern auch von Personen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen sowie von Fachkräften genutzt.
Mittlerweile wird das Männerhilfetelefon auch von den Bundesländern Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz mitgetragen, wodurch das Beratungs- und Unterstützungsangebot strukturell und qualitativ weiterentwickelt werden konnte. Seit Einrichtung des Hilfetelefons ist die Zahl von Beratungskontakten kontinuierlich von Jahr zu Jahr gewachsen und hat mit 4.037 Beratungskontakten aus ganz Deutschland im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Um dem Bedarf an Beratung noch besser gerecht werden zu können, plädiert das Land dafür, dass das Angebot auf Bundesebene für ganz Deutschland etabliert wird.
Gleichstellungsministerin Josefine Paul: „Gewalt an Männern darf kein Tabuthema sein. Das Männerhilfetelefon ist ein wichtiges Beratungsangebot – für Betroffene, aber auch für Angehörige und Personen aus dem sozialen Umfeld. Dass immer mehr Menschen dieses Angebot wahrnehmen, zeigt, dass es mittlerweile ein unentbehrlicher Teil der Hilfeinfrastruktur geworden ist.”
256.276 Menschen wurden im Jahr 2023 in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ganz überwiegend trifft diese Gewalt Frauen, jedoch ist mehr als jede vierte betroffene Person männlich (29,5 Prozent), das belegt das Bundeslagebild „Häusliche Gewalt 2023“. Es ist aber auch bekannt, dass das Dunkelfeld weiterhin groß ist. Alle Menschen, die Opfer von Gewalt werden, müssen Hilfe und Unterstützung finden. Dabei unterstützt auch das Männerhilfetelefon.
Hauptthemen der Beratung, die über das Männerhilfetelefon stattfindet, sind psychische und körperliche Gewalt. Insbesondere Gewalt gegen Männer in der Partnerschaft wird hier thematisiert.
Ergänzend zum Beratungsangebot für Männer, die Gewalt erfahren haben, hat Nordrhein-Westfalen bereits vor Jahren Schutzwohnungen für Betroffene und ihre Kinder geschaffen. An insgesamt fünf Standorten in Nordrhein-Westfalen können Betroffene Schutz vor Gewalt finden.
Das „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ bietet unter der Nummer 0800 123 99 00 ratsuchenden Männern Unterstützung an.
Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation beim Aufbau des Modellprojekts findet durch ESTAruppin e.V. statt. Der Bericht zur wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation beim Aufbau eines Hilfetelefons und einer Online-Beratung für von Gewalt betroffene Männer für das Jahr 2024 ist auf der Internetseite www.maennerhilfetelefon.de abrufbar.
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