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Minister Stamp: Integrationsklima in Nordrhein-Westfalen ist positiv

Minister Stamp: Integrationsklima in Nordrhein-Westfalen ist positiv

Erste Sonderauswertung des Integrationsbarometers des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration für Nordrhein-Westfalen zu subjektiven Integrationsindikatoren

Das Integrationsklima in Nordrhein-Westfalen wird von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte überwiegend positiv bewertet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der ersten Sonderauswertung des Integrationsbarometers des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) für Nordrhein-Westfalen.
13.03.2019
Weiteres Novum: Erstmals liegen anhand einer Studie Ergebnisse zu subjektiven Integrationsindikatoren der Menschen Nordrhein-Westfalens vor. „Das Stimmungsbild für alle wichtigen gesellschaftlichen Bereiche wie den Arbeitsmarkt, die Nachbarschaft, das Bildungssystem und die sozialen Beziehungen wird in Nordrhein-Westfalen von der überwiegenden Mehrheit positiv gesehen“, sagte Integrationsminister Joachim Stamp anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse mit dem Vorsitzenden des SVR, Professor Thomas K. Bauer, und Integrationsstaatssekretärin Serap Güler.

Der SVR führt regelmäßig bundesweit repräsentative Befragungen von Personen mit und ohne Migrationsgeschichte zum Stand der Integration durch. Bauer: „Das Ergebnis des bundesweiten SVR-Integrationsbarometers 2018: Menschen mit wie ohne Migrationshintergrund bewerten das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft insgesamt weiterhin positiv. Auch die Sonderauswertung für Nordrhein-Westfalen kommt zu diesem Ergebnis. Dabei sind die Menschen ohne Migrationshintergrund hier zuversichtlicher als im übrigen Bundesgebiet.“

In Nordrhein-Westfalen leben laut Angaben des Statistischen Landesamtes 5,1 Millionen Menschen mit einer Migrationsgeschichte. Das sind 28,7 Prozent der Bevölkerung. Die repräsentative SVR-Studie stellt ein stark ausgeprägtes Zugehörigkeitsempfinden zu Nordrhein-Westfalen bei Zugewanderten fest: „Es freut mich sehr, dass 85 Prozent der befragten Menschen mit Migrationsgeschichte sagen, dass sie sich Nordrhein-Westfalen zugehörig fühlen. Lediglich fünf Prozent identifizieren sich in keiner Weise mit Nordrhein-Westfalen. Dies ist ein deutliches Zeichen gegen die Schwarzseher, die von gescheiterter Integration sprechen wollen“, sagte Minister Stamp. Bestätigt wird dieses Ergebnis durch Daten zur Zugehörigkeit zur Heimatstadt: Dieser fühlen sich knapp 87 Prozent der Befragten mit Migrationsgeschichte zugehörig. Bei den Befragten ohne Migrationsgeschichte sind es 88 Prozent.

Eine weitere erfreuliche Entwicklung: In Nordrhein-Westfalen stehen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft in sehr häufigem bis häufigem und deutlich positivem Kontakt zueinander. Die Befragten in Nordrhein-Westfalen haben darüber hinaus häufiger Kontakt zu Menschen anderer Herkunft als im übrigen Bundesgebiet. Knapp 45 Prozent meinen, dass das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft in Nordrhein-Westfalen besser funktioniert als im übrigen Deutschland. Nur 13 Prozent bewerten es als schlechter. Erneut zeigt sich, je mehr Kontakte zu Menschen mit Migrationsgeschichte bestehen, desto besser wird das Zusammenleben wahrgenommen.

Der SVR stellt in seiner Sonderauswertung zudem fest, dass die Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Nordrhein-Westfalen in den letzten beiden Jahren abgenommen haben: 2015 berichteten noch 42,4 Prozent der Befragten mit Migrationsgeschichte von erlebter Benachteiligung, 2017/18 sind es 34,9 Prozent.

Integrationsminister Stamp und Staatssekretärin Güler kündigten an, die Anstrengungen zur Verbesserung des Integrationsklimas verstärkt fortzusetzen. Eine Herausforderung dabei: Knapp ein Viertel der türkeistämmigen Befragten fühlte sich in den vergangenen fünf Jahren stark oder sehr stark benachteiligt. Insbesondere die türkeistämmigen Zuwanderinnen und Zuwanderer der zweiten Generation berichten von Benachteiligung aufgrund ihrer Herkunft. „Die jüngeren und besser integrierten Türkeistämmigen haben auch entsprechend erhöhte Ansprüche auf Gleichbehandlung und nehmen Diskriminierung nicht mehr einfach so hin – und so soll es auch sein“, sagte Staatsekretärin Güler.

Die Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) können Sie hier herunterladen.