Nordrhein-Westfalen verstärkt Kampf gegen Kinder- und Jugendarmut
Familienministerin Josefine Paul und Sozialminister Karl-Josef Laumann stellen Schritte für mehr Chancengerechtigkeit vor
Die Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut ist eine zentrale Frage sozialer und Generationengerechtigkeit. Für Kinder und Jugendliche aus benachteiligenden Lebenslagen bedeutet Armut schlechtere Bildungs-, Teilhabe- und Zukunftschancen. Für die Landesregierung steht daher die Schaffung fairer Zukunftschancen für alle Kinder in Nordrhein-Westfalen im Zentrum. Aus diesem Grund bringt die Landesregierung den Pakt gegen Kinder- und Jugendarmut auf den Weg.
Familienministerin Josefine Paul und Sozialminister Karl-Josef Laumann haben beim „Fachkongress Kinder- und Jugendarmut des Landes Nordrhein-Westfalen“ in Essen zentrale Aspekte vorgestellt, wie die Teilhabe von Kinder- und Jugendlichen, die in Armut aufwachsen, noch verbessert werden soll.
Ministerin Paul erklärt: „Im Kinder- und Jugendalter werden die Grundsteine gelingender Bildungsbiographien und selbstbestimmter Lebenswege gelegt. Die Vermeidung von Kinder- und Jugendarmut und die Schaffung fairer Zukunftschancen für alle Kinder in Nordrhein-Westfalen ist daher für die Landesregierung von zentraler Bedeutung. Kinder sind unsere Zukunft und wir sind in der gemeinsamen Verantwortung, diese Zukunft positiv zu gestalten. Dies erfordert neue sozial- und familienpolitische Konzepte, denn die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Vor allem müssen bestehende Ansätze vernetzter gedacht werden, damit Unterstützung ankommt und Ressourcen sich gegenseitig verstärken können. Dazu gehört der einfachere Zugang in die Hilfe- und Unterstützungssysteme genauso, wie eine konsequente Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Denn junge Menschen sind Expertinnen und Experten für ihre Lebenslagen. Mit dem Pakt gegen Kinder- und Jugendarmut bringen wir eine armutssensible und teilhabefördernde Strategie für Kinder und Jugendliche auf den Weg, die in einkommensarmen Familien und prekären Lebenslagen aufwachsen.“
Minister Laumann sagt: „Wir dürfen und werden uns mit Armut nicht abfinden. Wir lassen die betroffenen Menschen nicht alleine. Das gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche aus armen Familien. Für sie sind die Folgen von Armut womöglich prägend für ihr ganzes Leben. Denn: Was wir in jungen Jahren nicht erreichen, holen wir in späteren Jahren – wenn überhaupt – nur mit erheblichem Aufwand nach. Darum sind die körperliche und seelische Gesundheit, die Erziehung und Betreuung sowie die Bildungswege unserer Kinder und Jugendlichen ganz maßgeblich für die Zukunft unserer Gesellschaft. Und daher wollen wir alles dafür tun, was in unserer Macht steht, um unseren Kindern und Jugendlichen einen guten Start für ihren Lebensweg zu ermöglichen.“
Der Pakt gegen Kinder- und Jugendarmut bündelt die Maßnahmen der Landesregierung und sorgt dabei für mehr Beteiligung aller Akteure. Dazu zählen insbesondere Kinder und Jugendliche selbst, die Expertinnen und Experten in eigener Sache sind. Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Land und Kommunen können Verbesserungen bei der Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut und ihren negativen Folgen erreicht werden. Nordrhein-Westfalen unterstützt die Kommunen durch das Landesprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ beim ämter- und dezernatsübergreifenden Aufbau kommunaler Präventionsketten. Daneben steht die bessere Verzahnung bereits vorhandener Programme, wie Lotsendienste in Geburtskliniken, Familiengrundschulzentren oder „Zusammen im Quartier – Kinder stärken - Zukunft sichern“ sowie die Stärkung der Unterstützungsstrukturen in Quartieren mit besonderen Belastungslagen im Mittelpunkt.
In Nordrhein-Westfalen lag der Anteil von armutsgefährdeten Personen an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2022 bei 18,7 Prozent. Dies entspricht einem Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) liegt der Anteil bei 25,9 Prozent.
Am Kongress nahmen rund 500 Expertinnen und Experten aus Politik, Forschung und Praxis teil. In mehreren Fachforen wurde unter anderem diskutiert über kommunale Gesamtstrategien, den Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“, Stadt- und Schulentwicklung und die Rolle der Jugendsozialarbeit. In einem Panel diskutierten Ministerin Paul, Landrat Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren), Prof. Dr. Klaus Peter Stromeier (Zefir, Ruhr-Universität Bochum) sowie Nico Schuwald (Stipendiat der RuhrTalente) über Möglichkeiten, Kinder- und Jugendarmut zu überwinden. Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach von der FH Münster gab in einer Keynote Einblicke, wie Kinder aus benachteiligten Lebenslagen in ihrer Entwicklung unterstützt werden können. Moderiert wurde der Kongress von Prof. Michael Steinbrecher.
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