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Gedenken an die Opfer des Holocaust

Gedenken an die Opfer des Holocaust

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee befreit. Der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" wird am 27. Januar jedes Jahr weltweit begangen. Zu diesem Datum bieten auch die NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen Veranstaltungen an.
Seit 1996 wird am Holocaust-Gedenktag an die mehr als sechs Millionen Juden gedacht, die durch die Nationalsozialisten umgebracht worden sind. Erinnert wird auch an die zahlreichen weiteren Opfer: Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Gedacht wird an diesem Tag ebenfalls den Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.

In NRW gibt es 26 Gedenkstätten, die 71 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf unterschiedliche Art und Weise an die Opfer erinnern. Dazu gehören: Eine Übersicht aller Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e. V.

Zum Holocaust-Gedenktag stellt die Landeszentrale für politische Bildung NRW das Personenlexikon "Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde" vor. Hier sind erstmals sämtliche Täter, Gehilfen und zu Hilfsdiensten gezwungene Häftlinge des Konzentrationslagers dargestellt, das zur Chiffre für den Holocaust wurde. In den knapp 4.000 Biographien wird auch der Verbleib der Betreffenden nach 1945 dokumentiert, soweit er sich recherchieren ließ. Darüber hinaus werden in zahlreichen Einträgen Aussagen von Zeitzeugen zu den dargestellten Personen und ihren Taten zitiert.

Daneben ist auf der Website der Landeszentrale für politische Bildung NRW die Dokumentation "Man nannte uns Kaninchen" zu sehen. Sie schildert die Erlebnisse der polnischen Frauen Satnislawa Bafia, Maria-Broel Plater-Skassa und Wladyslawa Marczewska, die im Konzentrationslager Ravensbrück für sogenannte "kriegschirurgische Experimente" missbraucht wurden.

Die Filmdokumentation „Junge Muslime in Auschwitz“ begleitet zehn junge Männer zwischen 16 und 21 Jahren mit türkischen, kurdischen und arabischen Wurzeln, die sich ein eigenes Bild vom größten Vernichtungslager der Nationalsozialisten machen wollten. Aufgewachsen sind viele von Ihnen mit Zweifeln am Holocaust und Vorurteilen gegenüber Juden. Der Verein "Offene Jugendarbeit" in Duisburg hat deswegen dieses Reiseangebot gemacht: "Wir als Muslime in Deutschland sollten uns endlich diesem Thema Antisemitismus in unserer eigenen Community stellen", sagt Gruppenleiter Burak Yilmaz. "Ich hab Hass verspürt gegen die Nazis, ich war wütend - aber ich war auch traurig", sagt Samed nach seinem Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz. Zum Projekt gehört auch das Theaterstück "Coexist", in dem die jungen Männer ihre Eindrücke aus dem Konzentrationslager auf den aktuellen Nahost-Konflikt übertragen und verarbeiten.